Betreiber des Bürgerbusses ist das Seniorennetzwerk Lamspringe, das ein eingetragener Verein ist. Das Angebot richtet sich aber nicht nur an Mitglieder. „Es darf jeder mitfahren“, sagt Monika Koch, „nicht nur Vereinsmitglieder.“ Koch ist eine der acht Fahrerinnen und Fahrer des Busses und fährt wohl die meisten Kilometer mit dem Bus.

Das Angebot ist offen für alle Altersgruppen. „Das ist ein Bürgerbus, kein Seniorenbus“, betont Achim Neubert, Vorsitzender und Mitbegründer des Vereins. Insgesamt hat der Verein rund 100 Mitglieder, das Angebot nutzen rund 16 Personen regelmäßig.

Zielpunkt der Fahrt ist jeweils der Parkplatz des Rewe- und des Aldi-Marktes in Lamspringe. Die Märkte liegen im Flecken etwas abseits und werden von Linienbussen nicht angefahren. „Unser Angebot ist wichtig, damit die Fahrgäste selbstbestimmt einkaufen können“, sagt Neubert. Nach anderthalb Stunden im Markt geht es dann wieder zurück. „Manche unserer Fahrgäste trinken dann dort noch einen Kaffee, bevor es zurück nach Hause geht“, erzählt Monika Koch. Da viele der meist älteren Mitfahrerinnen für die gesamte Woche eingekauft haben, bringen die Wagen sie direkt vor die Haustür. Monika Koch: „Und wir bringen ihnen auch die schweren Taschen in die Wohnung.“

Der Bürgerbus Lamspringe ist inzwischen nicht nur eine Transporteinrichtung, sondern übernimmt auch eine wichtige soziale Funktion. An drei Tagen im Monat, jeweils am Mittwoch, fährt der Bürgerbus Fahrgäste zum Essen. „Das geht aber nur mit Anmeldung“, sagt Monika Koch, „vor fünf Jahren sind wir mit einer Tour gestartet, heute sind es drei Touren.“ Dabei fahren die Teilnehmer in wechselnde Restaurants. „Wir waren schon im Restaurant Waldfrieden in Groß Düngen oder in der Fischerhütte in Winzenburg“, erzählt Koch. Die Fahrten werden sehr gut angenommen. Teilweise fährt der Bus dann in zwei Touren jeweils hin und zurück, weil so viele Mitglieder mitfahren wollen. Diese und weitere Sonderfahrten sind allerdings nur für Vereinsmitglieder.

Finanziert wird der Bus über die Mitgliedsbeiträge, Werbung lokaler Unternehmen und über freiwillige Spenden der Mitfahrerinnen und Mitfahrer. „Im Bus steht ein kleines Sparschwein, in das jeder Fahrgast einen kleinen Betrag einwerfen kann“, erklärt Achim Neubert. Den inzwischen fast zehn Jahre alten Bus hat der Verein 2018 günstig erwerben können. Er hat jetzt gut 100.000 Kilometer auf dem Tacho. „Da wird der Wagen wohl noch einige Zeit halten“, ist Achim Neubert sicher. Immer wieder nutzen die Mitfahrerinnen runde Geburtstage, um statt Geschenken für eine Spende zugunsten des Vereins zu werben. Weitere Sonderfahrten bietet der Verein einmal im Monat jeweils an einem Samstag zum Wochenmarkt nach Alfeld und jeweils in der Vorweihnachtszeit zum gemeinsamen Kaffeetrinken. Und vielleicht der Höhepunkt jedes Jahres ist ein Stelldichein im Sommer. Da hatte Monika Koch alle Mittags-Fahrgäste  zu einer großen Grillparty in ihren Garten eingeladen.

Weitere Infos zu dem Bürgerbus gibt es unter www.netzwerk-lamspringe.de .